
– DACHBOX
Das bisherige Dachgeschoß war aufgrund der niedrigen Raumhöhe nicht nutzbar und nur aufwändig über die Loggia zu erklimmen. An seine Stelle trat eine autarke Dachbox, die dem Bestand aufgesetzt wurde.
Dass das stählerne Objekt jederzeit wieder leicht zu demontieren wäre, veranschaulicht eine bewusst gesetzte Fuge, die mit der Ortsunabhängigkeit des Objekts kokettiert. Die feine Zäsur ist eine Metapher: Mit einem Gabelstapler könnte die Dachbox jederzeit fortgebracht werden.
Der Stahlbau ist bis an seine Grenzen minimiert. Ein paar Querträger und zwei Auskreuzungen mittels Zugstangen machen die gesamte sichtbare Statik aus. Wie ein Wasserläufer spreizt die Konstruktion ihre Beine und setzt sich auf die äußersten Kanten des Gebäudes. An den Außenwänden wird die Last direkt in die Fundamente abgetragen. Eine elegante Y-Gabelung des Mittelträgers kümmert sich um den nötigen Windverband in der Schräge. Das gesamte Projekt beruht auf millimetergenauer Vorfertigung.
Wojciech Czaja, „Aus der Reihe“, periscope architecture, 2007
- TeamMichael Seidl
- Auftraggeberprivat
- Fertigstellung1997
- OrtNiederösterreich
- FotosManfred Seidl
- PreisMetallbaupreis Domico 1999 | 1. Preis